Rückblick auf die 21. Runde

Schauplatz Klagenfurt

SK Austria Klagenfurt – SV Guntamatic Ried

Minute 64 – CHECK ROTE KARTE

Der Ried-Verteidiger schlägt den Ball knapp außerhalb des Strafraums aus der Gefahrenzone und wird danach von seinem Gegenspieler mit gestrecktem Bein und offener Sohle am Knöchel getroffen. Dieses Foulspiel wird vom Schiedsrichter am Spielfeld fälschlicherweise als rücksichtslos eingestuft. Nach Ansicht des VAR und Überprüfung der Bilder entscheidet der Schiedsrichter folgerichtig auf eine Rote Karte wegen brutalen Spiels. Hier bestand eine große Verletzungsgefahr und es war auch nicht erkennbar, dass der foulende Spieler versuchte den Kontakt zu vermeiden und auch das Trefferbild war eindeutig erkennbar.

Schauplatz Altach:

SCR Cashpoint Altach vs. FC Flyeralarm Admira

Minute 2 – CHECK PENALTY

Im Strafraum der Altacher geht ein Admira-Angreifer zu Boden. Der Schiedsrichter hat zunächst fälschlich wahrgenommen, dass der Altach-Verteidiger erst den Ball gespielt hat und es erst danach zu einem Zusammenstoß der beiden Füße und zu einem Treffer am Bein des gegnerischen Stürmers kam. Die Bilder in der VAR-Zentrale zeigen aber, dass der Admira-Stürmer erst nach dem Schuss klar am Fuß klar getroffen wurde und danach zu Boden ging.

Diese Situation ist nicht so einfach aufzulösen. Zuerst muss überprüft werden, wer zuerst den Ball gespielt hat, danach ist aufgrund der Bilder auch nicht sofort erkennbar, ob es zu einem klaren Fußtreffer gekommen ist. Nachdem für beide Fragestellungen die passende Kameraperspektive gefunden wurde, empfiehlt der VAR dem Schiedsrichter einen On-Field-Review. Nach Ansicht der Bilder entscheidet der Schiedsrichter korrekterweise auf Strafstoß für die Admira.

Minute 35 – CHECK PENALTY

Nach einer Flanke in den Strafraum wird ein Altach-Angreifer von einem Admiraner am Trikot zurückgerissen. Das hat zur Folge, dass der Stürmer keinen kontrollierten Schuss mehr abgeben kann und zu Boden geht. Dies wird vom Schiedsrichter in der Spielsituation nicht erkannt und das Spiel läuft weiter. Der VAR empfiehlt dem Schiedsrichter abermals einen On-Field-Review. Nach der Überprüfung der Bewegtbilder gibt der Schiedsrichter Strafstoß für Altach.

Schauplatz Wien-Favoriten:

FK Austria Wien vs. RZ Pellets WAC

Minute 81 – CHECK PENALTY

Ein WAC-Akteur spielt den Ball in den Strafraum und trifft dabei die Hand des gegnerischen Verteidigers. Aufgrund der kurzen Distanz interpretiert der Schiedsrichter hier kein strafbares Handspiel und lässt weiterspielen. Die Bilder belegen allerdings, dass aufgrund des weggestreckten Arms eine unnatürliche Verbreiterung des Körpers stattgefunden hat und das Handspiel folglich als strafbar zu bewerten ist. Nach Ansicht der TV-Bilder entscheidet der Schiedsrichter korrekterweise auf Strafstoß.

Bei Ausführung des Strafstoßes kommt es wiederum zu einer regeltechnischen Übertretung, da ein Austria-Verteidiger zu früh in den Strafraum eindringt, bevor der Schütze den Strafstoß ausgeführt hat. Da dieser Spieler dann auch ins Spiel eingreift und den Ball zur Ecke abwehrt, überprüft der VAR diese Situation ebenfalls. Dieser Check führt zur Wiederholung des Strafstoßes ohne OFR, weil es sich um eine faktische Entscheidung handelt.

 

Schauplatz Pasching:

LASK vs. FC Red Bull Salzburg

Minute 92 – CHECK ROTE KARTE

Ein LASK Spieler wird durch seinen Gegenspieler von hinten attackiert. Die Sicht des Schiedsrichters ist durch zwei Spieler etwas verdeckt, er nimmt eine rücksichtslose Attacke wahr und verwarnt den Salzburger für dieses Vergehen.

Der VAR überprüft die Situation umgehend, hat aber das Problem, dass in der VAR-Zentrale nur eine einzige Kameraeinstellung von dieser Szene vorliegt, die ebenfalls keinen freien Blick auf das Trefferbild zulässt.

Im TV-Programmbild wird eine Kameraposition gezeigt, die vom VAR nach Hinweis des AVAR auch in der Zentrale angefordert wird. Der Video Operator versucht, dieses Bild zu generieren und dem VAR zur Verfügung zu stellen. Das ist nicht möglich, da diese Kamera nicht ins System erfasst und eingespielt wurde und dem Operator nicht zur Verfügung steht. Somit gibt es kein Videomaterial, durch das dem Schiedsrichter in einem On-Field-Review gezeigt werden hätte können, dass es sich klar und offensichtlich um brutales Spiel und damit um eine Rote Karte gehandelt hat.

Deshalb muss im Nachhinein festgestellt werden, dass eine Intervention gemäß Protokoll nicht getätigt werden konnte, da es technische Umsetzungsprobleme gegeben hat. Das ist in 131 Spielen, in denen der VAR in Österreich im Einsatz ist, zum allerersten Mal vorgekommen. Nichtsdestotrotz ist es am Spielfeld zu einer falschen Entscheidung gekommen, die mit dem vorliegenden Bildmaterial nicht korrigiert werden konnte.