Saison 22/23: VAR-Rückblick – 20.Runde
SK Rapid Wien vs. FC Red Bull Salzburg
Minute 69 – Check Rote Karte
Der Rapid-Spieler Aleksa Pejic rutscht im Zweikampf mit seinem rechten gestreckten Fuß und aufgestellter Sohle gegen den Ball und Richtung Gegenspieler. Kurz vor dem Treffer am gehobenen Fuß des Gegners, spielt Aleksa Pejic den Ball, er zieht danach seinen Fuß merkbar zurück und es kommt nur noch zum Kontakt am Vorfuß/Rist ohne allzu hohe Intensität. Der VAR checkt die Situation und empfiehlt dem SR einen OFR, da er diesen Kontakt als „übertriebene Härte“ einschätzt. Die Bilder zeigen dem Schiedsrichter, dass zunächst der Ball gespielt wird und danach der Treffer am Fuß ohne hohe Intensität erfolgt. Somit entscheidet er zu Recht auf „direkten Freistoß“ für RBS und zeigt dem Rapid-Spieler die Gelbe Karte wegen „Rücksichtslosigkeit“.
WSG Tirol vs. LASK
Minute 90+2 – Check Tor
Schuss von LASK-Spieler Robert Zulj auf das Tor der WSG, der WSG-Torhüter Ferdinand Oswald wehrt den Ball mit seinem Fuß ab und hält diesen danach vor der Torlinie am Boden mit seinen Händen fest. Für den Schiedsrichter und den SR-Assistenten ist der Ball noch nicht zur Gänze über der Torlinie, somit läuft das Spiel weiter. Der VAR meldet sich nun und gibt den Schiedsrichter übers Headset bekannt, dass der Ball nach dem Schuss die Torlinie vollständig überquert hat. Somit Tor korrekt, kein OFR, nachdem es sich um eine faktische Entscheidung handelt.
SC Austria Lustenau vs. SK Puntigamer Sturm Graz
Minute 90+6 – Check Tor
Nach einem Einwurf durch Lustenau etwa beim Strafraum von Sturm, steht der SR unmittelbar vor dem ballführenden Spieler Emrehan Gedikli und lenkt den Ball, nachdem er im Schuhbereich getroffen wird, zum Sturm-Spieler Ivan Ljubic. Der SR spürt diesen Treffer an seinem Fuß nicht, zusätzlich schützt er sich selbst vor dem auf ihn zulaufenden Lustenau-Spieler, wodurch der Kommentar über das Headset vom SR lautet „nicht berührt, nicht berührt“. Da durch den Ballkontakt des SR der Ballbesitz von Lustenau zu Sturm wechselt, ist gemäß IFAB-Spielregel 9 „der Ball aus dem Spiel“, jedoch bleibt vom SR die notwendige Unterbrechung aus.
Der VAR erkennt beim „Check Tor“ in der APP (Angriffsphase vor dem Treffer) aufgrund eines seiner der ihm zur Verfügung stehenden Bilder, dass es zum Kontakt Fuß/Ball kommt und somit „der Ball vor dem Tor bereits aus dem Spiel ist“. Aufgrund dieser „faktischen Entscheidung“ für den VAR wird der Treffer durch den SR zu Recht aberkannt. Ein OFR ist in solcher Situation nicht notwendig nachdem es sich um einen „missed incident“ handelt. Somit war der OFR überzogen.
TSV Egger Glas Hartberg vs. RZ Pellets WAC
Minute 30 – Check mögliches Handspiel
Flanke in den Strafraum von Hartberg. Der WAC-Angreifer Tai Baribo köpft den Ball Richtung Tor und der vor ihm stehende Abwehrspieler Ousmane Diakite wird am ausgestreckten linken Arm welcher nach oben gerichtet ist (etwa Kopfhöhe) getroffen. Der SR lässt zunächst weiterspielen, der Ball bleibt längere Zeit im Spiel. Nach dem VAR-Check einschließlich Betrachtung der Bilder, erfolgt die Mitteilung per Headset an den SR, das Spiel zu unterbrechen, gleichzeitig wird ein OFR empfohlen. Der Schiedsrichter entscheidet danach zu Recht auf „strafbares Handspiel“ und Strafstoß für den WAC.