Saison 22/23: VAR-Rückblick – 25.Runde

SK Austria Klagenfurt vs. SK Puntigamer Sturm Graz

Minute 48 – Check Tor

Der SK Sturm erzielt einen vermeintlichen Treffer. Der VAR überprüft die APP (Angriffsphase) und stellt fest, dass es dabei im Mittelfeld zu einem Vergehen (Stoßen/Fußvergehen) eines Grazers an seinem mit ihm laufenden Gegenspieler gekommen ist. Da sich der Schiedsrichter in dieser Situation mit dem Blick zum Ball befunden hat, hatte er dazu keine Wahrnehmung. Der VAR empfiehlt dem Schiedsrichter einen On-Field-Review, um die Situation selbst zu beurteilen. Nach Betrachtung der Kamerabilder entscheidet der Schiedsrichter zu Recht auf direkten Freistoß, der Treffer zählt nicht.

Minute 55 – Check Strafstoß

Der Schiedsrichter entscheidet nach einem Zweikampf an der Strafraumgrenze auf Strafstoß für den SK Sturm aufgrund von Beinstellen. Der fällige Penaltycheck durch den VAR ergibt eine sehr knappe Situation, ob das Vergehen außerhalb oder innerhalb des Strafraumes stattgefunden hat. Zudem stehen nur Bilder von zwei Kameras für diese Szene zur Verfügung. Der VAR empfiehlt dem Schiedsrichter einen On-Field-Review. Nach Betrachtung der Bilder bleibt der Schiedsrichter bei seiner ursprünglichen Entscheidung Strafstoß.

Minute 90+3 – Check Tor

Der Schiedsrichter lässt im Mittelfeld nach einem Zweikampf weiterspielen, für ihn kein Vergehen ersichtlich. In weiterer Folge erzielt Sturm den Treffer und der SR gibt den Treffer. Beim Torcheck nimmt der VAR, in der APP (Angriffsphase), ein Vergehen eines Mitspielers des Torschützen wahr und empfiehlt dem Schiedsrichter einen On-Field-Review. Der Schiedsrichter erkennt, dass der Zweikampf korrekt geführt wurde und kein Vergehen in der APP vorlag. Somit zählt der Treffer.

SK Rapid vs. FK Austria Wien

Minute 44 – Check Strafstoß

Der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß für die Austria, nachdem gemäß seiner Wahrnehmung der Rapid-Verteidiger seinen Gegenspieler am Arm zurückgehalten hat. Nach dem Penaltycheck durch den VAR wird der Schiedsrichter zum On-Field-Review gebeten. Dabei stellt der Referee fest, dass nicht das Halten das ursprüngliche Vergehen war, sondern dass der Angreifer an der Ferse getroffen wurde – dies außerhalb des Strafraumes. Der Schiedsrichter entscheidet auf direkten Freistoß. Die korrekte Entscheidung hätte aus regeltechnischer Sicht zudem eine Gelbe Karte nach sich gezogen.

Minute 46 – Check Rote Karte

Nach einem Eckstoß durch den FAK wird der Ball von der Verteidigung Richtung Mitte nächst zur Seitenlinie abgewehrt. Ein Rapid-Spieler sprintet aus dem Strafraum heraus nach dem Ball, gleichzeitig läuft ein Gegenspieler von der Spielfeldmitte aus ebenso los, um den Ball zu erreichen. Der Austrianer spielt den Ball, gleichzeitig rutscht sein Gegenspieler Richtung Spielgerät, kann dieses jedoch nicht mehr erreichen und trifft den Gegenspieler mit Intensität und übermäßige Härte am Fuß. Der Schiedsrichter zeigt dem Rapid-Spieler die Rote Karte. Dieses Zweikampfverhalten ist als übermäßige Härte auszulegen und somit wird die Rote Karte nach dem Check durch den VAR bestätigt.

Minute 79 – Check Strafstoß

Der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß für Rapid, nachdem einen Austria-Verteidiger seinen Gegenspieler im Zweikampf am Fuß getroffen hat. Beim Penaltycheck hat der VAR die faktische Entscheidung zu treffen, ob es sich um ein Foul außerhalb oder innerhalb des Strafraums gehandelt hat. Er beurteilt das Foul außerhalb des Strafraums. Somit setzt der Schiedsrichter das Spiel mit direktem Freistoß fort. Aus regeltechnischer Sicht wäre auch eine Gelbe Karte zu zeigen gewesen.

90+5 – Check Strafstoß

Bei einem Zweikampf um den Ball berührt ein Verteidiger von Rapid den Gegenspieler mit seinem Arm im Brust-/Hals Bereich, um diesen auf Distanz zu halten. Der Kontakt zwischen dem Arm des Verteidigers und dem Körper des Angreifers ist jedoch ohne Intensität und wird auch so vom Schiedsrichter erkannt. Der VAR sieht ebenfalls keine klare Aushol- oder Schlagbewegung des Verteidigers und bestätigt die Wahrnehmung des Schiedsrichters. Das Spiel läuft weiter.