Saison 22/23: VAR-Rückblick – 28.Runde

RZ Pellets WAC vs Cashpoint SCR Altach
Minute 82 – Check Strafstoß

Ein Einwurf des WAC gelangt in den Strafraum, beim Annehmen des Balls durch einen Altach-Verteidiger springt der Ball in die Höhe. Als der Verteidiger den Ball mit dem Kopf spielen will, stößt sein Gegenspieler mit der Hand – gering aber doch – gegen den Kopf des Altach-Verteidigers. Dieser wird als Folge dieser Bewegung erkennbar zur Seite gedrückt. Daraus resultiert, dass der Verteidiger mit dem rechten Arm den nach unten fallenden Ball berührt. Der Schiedsrichter ist zwar in guter Position, jedoch wird seine Sicht durch die Körper der Spieler verdeckt, da sich diese mit Blickrichtung zum Tor befinden. Da der Kontakt der Hand des Angreifers im Gesicht des Angreifers das erste Vergehen in dieser Szene war, wird dieses mit direktem Freistoß geahndet.

Nachdem es sich um eine mögliche Strafstoßsituation handelt, empfiehlt der VAR dem Schiedsrichter einen On-Field-Review. Nach der Betrachtung der Bilder am Monitor erkennt der Schiedsrichter das oben beschriebene Vergehen und entscheidet zu Recht auf direkten Freistoß für Altach.

TSV Egger Glas Hartberg vs WSG Tirol
Minute 37 –
Check Strafstoß

Nach einem Eckball für Hartberg wird der Ball nach der Abwehr durch die Tiroler nochmals mit dem Kopf Richtung Tor gespielt. Ein Angreifer übernimmt den Ball mit einem Fallrückzieher und der hinter ihm stehende Abwehrspieler der WSG wehrt den Ball mit nach oben gestrecktem Arm ab. Der Schiedsrichter entscheidet zu Recht auf Strafstoß und zeigt dem bereits zuvor verwarnten Spieler die Gelb-Rote Karte. Da es sich um einen Schuss auf das Tor handelte, musste eine Verwarnung aufgrund des strafbaren Handspiels erfolgen. Der VAR bestätigt die Strafstoß-Entscheidung des Schiedsrichters.

SK Austria Klagenfurt vs LASK
Minute 16 – Check Strafstoß

Klagenfurt greift über die linke Seite an, der Spieler setzt zur Flanke an und der Ball wird am Weg Richtung Elferpunkt durch einen LASK-Verteidiger mit zur Seite gestreckter rechten Hand/Arm geblockt bzw. abgefälscht. Der Schiedsrichter lässt weiterspielen. Der VAR empfiehlt diesem einen On-Field-Review. Der Schiedsrichter entscheidet nach Betrachtung der Szene am Bildschirm auf keine Strafbarkeit und setzt das Spiel mit Einwurf fort. In dieser Situation hat der Spieler ungerechtfertigterweise seinen Körper vergrößert und die richtige Entscheidung aus regeltechnischer Sicht hätte Strafstoß gelautet.

FC Red Bull Salzburg vs SK Rapid
Minute 23 – Check Strafstoß

Ein Rapid-Stürmer nimmt im Strafraum den Ball an, vor und neben ihn befinden sich zwei Gegenspieler. Der neben ihn befindliche Verteidiger spitzelt den Ball Richtung Mittelfeld und trifft dabei seinen Mitspieler aus kurzer Distanz auf die Hand/Arm. Die Armhaltung ist in seiner Position aus Sicht des Schiedsrichters zu rechtfertigen und er lässt weiterspielen. Der VAR checkt im Hintergrund (Silent-Check) die Situation und bestätigt die Wahrnehmung des Schiedsrichters. Weiterspielen war die richtige Entscheidung.

Nachdem es in dieser Situation zu einem Treffer kommt, wird auch das Tor gecheckt und dabei festgestellt, dass die Abseitsanzeige des Assistenten zu Recht erfolgt ist und der Treffer korrekterweise aberkannt wurde.

Minute 66 – Check Strafstoß

Ein hoher Ball kommt von der linken Seite in den Strafraum der Salzburger. Ein Verteidiger springt mit unnatürlicher Handhaltung Richtung Ball. Unmittelbar dahinter befindet sich ein weiterer Salzburger, der sich in dieser Szene ebenso Richtung Spielgerät bewegt. Der Schiedsrichter nimmt nun am Feld aus seiner Stellung wahr, dass der zweite Spieler den Ball an die unnatürlich hohe Hand bekommt und entscheidet auf Strafstoß. Gleichzeitig teilt er dies dem VAR weisungsgemäß verbal mit. Dieser erkennt aber anhand der TV-Bilder, dass der genannte Spieler den Ball gar nicht mit der Hand/Arm berührt und empfiehlt aus diesem Grund einen On-Field-Review. Bei diesem erkennt nun der Schiedsrichter, dass entgegen seiner ersten Wahrnehmung der dahinter befindliche Spieler den Ball letztlich auch am Oberarmbereich berührt hat und blieb dadurch bei seiner Entscheidung.

Obwohl dieser Spieler den Ball zwar auch im Achselbereich berührt hat, dies jedoch aus einer absolut fußballtypischen Sprungbewegung resultiert und damit zu rechtfertigen ist, hätte der Strafstoß aus regeltechnischer Sicht zurückgenommen werden müssen.