Saison 22/23: VAR-Rückblick – 30.Runde
SV Guntamatic Ried vs Cashpiont SCR Altach
Minute 85 – Check Tor
Eckstoß für Altach. Unmittelbar vor dem Rieder Torhüter befindet sich ein Angreifer und der Tormann schiebt/stößt diesen leicht vor sich hin, dieser bleibt aber stehen. Der Ball wird vor das Tor geflankt, ein weiter Angreifer springt nach dem Ball und verlängert diesen mit dem Kopf. Zu diesem Zeitpunkt steht der erste Angreifer etwas seitlich vom Torhüter, ohne diesen zu beeinflussen (Gestik, Sichtbehinderung, etc.). Der Ball fliegt über den Torhüter hinweg und trifft die Latte. Der Ball prallt zurück ins Feld, ein Verteidiger wird überrascht und bekommt den Ball auf den Oberschenkel, von wo er ins Tor springt.
Beim protokollgemäßen Tor-Check überprüft der VAR die APP (Angriffsphase), also in diesem Fall auch, ob in der Entstehungsgeschichte eine strafbare Abseitsposition gegeben war. Nach Betrachtung der Bilder durch den VAR konnte keine Strafbarkeit zum Zeitpunkt der Ballabgabe (Kopfball) festgestellt werden. Ein Erstellen der kalibrierten Abseitslinie war mit den vorhandenen Bildern nicht zweifelsfrei möglich. Ein Eingriff kann gemäß Protokoll nur bei eindeutiger Auflösbarkeit einer Szene erfolgen. Somit wurde die Entscheidung des Schiedsrichterteams bestätigt, nachdem keine Beeinflussung oder dergleichen stattgefunden hat
SC Austria Lustenau vs WSG Tirol
Minute 57 – Check Strafstoß
Ein Angreifer von Lustenau erläuft eine weite Flanke mittig an der langen Strafraumlinie. Er nimmt den Ball mit seinem rechten Fuß an und spielt ihn gleich mit dem linken Fuß am Torhüter vorbei. Dieser streckt sich ballorientiert mit der rechten Hand und kann den Ball leicht berühren. Der Angreifer sprintet dem Ball nach und fällt in weiterer Folge über den Körper des Torhüters.
Der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß. Der VAR empfiehlt ihm einen On-Field-Review und checkt zudem noch die APP. Nach Betrachtung der Bilder bleibt der Schiedsrichter bei seiner ursprünglichen Entscheidung und gibt den Strafstoß. Der Torhüter ist beim Zweikampf ballorientiert, spielt diesen auch mit der rechten Hand. Somit lag kein Vergehen vor und hätte die korrekte Entscheidung „Weiterspielen“ gelautet.