Rückblick auf die 10. Runde

Schauplatz Ried:

SV Guntamatic Ried – SK Austria Klagenfurt

  • Minute 4 – Check Tor (mögliches Abseits)

Nach einem schnell eingeleiteten Angriff der SV Ried läuft der ca. 10 Meter hinter der Mittellinie auf den Torhüter zu und schließt diesen Angriff mit einem gezielten Schuss ins lange Eck ab. Da es sich bei der Ballabgabe um eine sehr knappe Onside-Entscheidung handelte, setzt der VAR die kalibrierte Abseitslinie an und bestätigt daraufhin die sehr knappe, aber richtige Torentscheidung seines Kollegen. Trotz der knappen Situation wird die Spielfortsetzung nur um 15 Sekunden verzögert.

  • Minute 12 – Check Penalty

Der Ried-Angreifer läuft auf den Torhüter zu und spitzelt den Ball – kurz bevor der Torhüter ihn erreichen bzw. spielen kann – am Torhüter vorbei. Er wird vom Torhüter am rechten Fuß mit den Beinen getroffen, im gleichen Moment hebt der Spieler den linken Fuß und springt über den Torhüter. Der Schiedsrichter und sein Assistent haben die Wahrnehmung, dass der Kontakt am Fuß nur leicht stattgefunden hat und nicht ursächlich für den Fall war und der Angreifer bereits zuvor abgesprungen ist. Da der Angreifer auch beim Kontakt ein wenig wegspringt (bei genauer Betrachtung der Bilder wohl auch als Selbstschutz) und deshalb die Argumente für den VAR nicht vollkommen falsch sind, entscheidet er sich, die Entscheidung des Schiedsrichters zu unterstützen. Regeltechnisch muss man aber aufgrund des Trefferbilds und der Tatsache, dass der Torhüter den Ball nicht spielt, von einem klaren Vergehen gegen die Regel 12 sprechen, das mit einem Strafstoß zu ahnden gewesen wäre.

  • Minute 16 – Check Penalty

Ein Spieler der SV Ried springt knapp innerhalb des Strafraums hoch, um den Ball mitzunehmen und dabei kommt es zum physischen Kontakt mit einem Gegenspieler, der zuerst ebenfalls den Blick auf den Ball gerichtet hat, das Gesicht im Zuge des Zweikampfs abwendet und dabei mit dem Unterarm den Oberkörper des Gegners berührt. Hier kann nicht von einem klaren und offensichtlichen Foulspiel gesprochen, zudem handelt es sich hier um ein Oberkörpervergehen, bei dem generell eine hohe Interventionsschwelle gefordert wird, und somit greift der VAR gemäß den Kriterien.

  • Minute 50 – Check Penalty

Bei einem Torschuss der SV Ried wird ein Verteidiger angeschossen und der Ball kommt zu dem nach Ansicht des Assistenten im Abseits stehenden Angreifer Chabbi, der den Ball ins Tor köpfelt. Nach dem zuvor kommunizierten „Delay“ hebt der Assistent die Fahne und der Schiedsrichter erkennt das Tor wegen Abseits ab. Der VAR muss wiederum eine sehr knappe Abseitssituation überprüfen. Nach den zur Verfügung stehenden Bildern war Seifedin Chabbi knapp im Abseits und somit wurde die Abseitsentscheidung bestätigt.

Schauplatz Wien:

SK Rapid Wien – WSG Tirol

  • Minute 16 – Check Tor (APP WSG Tirol) – Onfield Review

Der Torhüter der WSG Tirol greift mit beiden Händen zum Ball greifen und will diesen parieren. Als er mit der rechten Hand bereits Ballkontakt hat (Anmerkung: Es genügt, wenn der Torhüter nur mit einem Teil der Hand bzw. mit einem Finger den Ball berührt), springt der Rapid Stürmer in den Torhüter und es kommt zum Kontakt Kopf/Hand was zur Folge hat, dass der Torhüter die Kontrolle über den Ball verliert und sich den Ball ins eigene Tor schlägt. Regeltechnisch spricht man hier von einem Vergehen gegen den Torhüter gemäß Regel 12 und deshalb wird dem Schiedsrichter vom VAR ein gemäß IFAB Protokoll richtiger OFR empfohlen. Nach Ansicht der Bilder entscheidet der Schiedsrichter folgerichtig auf Freistoß für die verteidigende Mannschaft und erkennt das Tor ab.

  • Minute 37 – Check Tor (Abseits – APP)

Nach einer Flanke köpft der WSG Stürmer den Ball ins Tor. Der Schiedsrichterassistent hat zum Zeitpunkt der Ballabgabe in einer Abseitsstellung wahrgenommen und eine solche angezeigt. Nach Festlegung der Ballabgabe und Anlegen der kalibrierten Linie wird vom VAR festgestellt, dass sich der Torschütze nicht näher zur Torlinie befunden hat als der vorletzte Verteidiger und das Tor somit korrekt erzielt wurde. Die ursprüngliche Entscheidung am Feld wurde daraufhin berichtigt.

Schauplatz Hartberg:

TSV Egger Glas Hartberg – SK Puntigamer Sturm Graz

  • Minute 47 / 51 – Check Penalty

Nach einem Eckball für Sturm Graz nimmt der Schiedsrichter ein klares Halten und Niederreißen mit beiden Händen eines Hartberg-Spielers gegen einen SK-Sturm-Akteur wahr und entscheidet auf Strafstoß. Nach kurzer Überprüfung der Richtigkeit bestätigt der VAR die Entscheidung.

Im Gegensatz zu oben beschriebener Situation kommt es in Minute 51 auf der Gegenseite nur zu einem normalen physischen Kontakt zwischen einem Sturm-Verteidiger und einem gegnerischen Angreifer, der daraufhin zu Boden geht. Der Schiedsrichter entscheidet unverzüglich auf Weiterspielen, und auch diese Entscheidung wird vom VAR richtigerweise bestätigt.