Rückblick auf die 17. Runde

Schauplatz Pasching:

LASK – SV Guntamatic Ried

  • Minute 75 – Check Strafstoß

Bei einem schnellen Konter der SV Ried läuft der ballführende Angreifer von rechts in den Strafraum. Es kommt zu einem Zweikampf mit seinem Gegenspieler, bei dem der Ried-Spieler zu Fall kommt. Der Schiedsrichter entscheidet auf Weiterspielen, weil er die Meinung vertritt, dass der Verteidiger den Ball gespielt hat. Bei der nächsten Spielunterbrechung wird die Wiederaufnahme des Spieles nach Auskunft des AVAR verzögert, um diese Strafraumsituation zu überprüfen. Im Zuge dieses Penalty Checks stellt der VAR ein Fußfoul des Verteidigers im Strafraum fest und empfiehlt dem Schiedsrichter einen Onfield-Review.  Nach Ansicht der Bilder entscheidet der Schiedsrichter richtigerweise auf Strafstoß für die SV Ried und verwarnt den LASK-Verteidiger regelkonform, weil es sich um eine Torchancenverhinderung gehandelt hat, aber das Foul im Kampf um den Ball geschehen ist (d. h. Gelbe Karte statt Roter Karte).

Schauplatz Salzburg / Wals Siezenheim:

FC Red Bull Salzburg – TSV Egger Glas Hartberg

  • Minute 58 – Check Tor (Abseits)

Hartberg erzielt den vermeintlichen zweiten Treffer, doch der Schiedsrichterassistent signalisiert unmittelbar eine strafbare Abseitsstellung des Torschützen. Die Situation wird vom VAR überprüft und die Entscheidung des Feldschiedsrichters bestätigt.

  • Minute 74 – Check Tor (Abseits)

Wenige Minuten später erzielt Salzburg ein Kopfballtor, allerdings geht auch hier nach kurzer verbaler „Delay“-Information des Schiedsrichterassistenten die Fahne hoch, um eine knappe strafbare Abseitsstellung des Torschützen zu signalisieren. Auch in dieser Situation liegt das Schiedsrichterteam richtig und die Entscheidung wird dementsprechend aus der VAR Zentrale bestätigt.

Schauplatz Innsbruck:

WSG Tirol – SK Austria Klagenfurt

  • Minute 90 – Check Tor (Foul)

Bei einer Hereingabe der Klagenfurter in den Strafraum rutscht der Verteidiger zum Ball und spielt diesen unmittelbar vor dem heranlaufenden Stürmer. Der Stürmer fällt in weiterer Folge über den am Boden liegenden Verteidiger, während der Angriff weitergespielt wird. Nach einer weiteren Flanke köpft der mittlerweile wieder aufgestandene Stürmer den Ball auf das Tor. Diesen Kopfball kann der Torhüter noch kurz abwehren, allerdings prallt das Spielgerät vom Tirol Verteidiger ins Tor und kann erst hinter der Linie vom Tormann geklärt werden. Der Schiedsrichterassistent entscheidet unmittelbar auf Tor, weil sich der Ball gemäß seiner Wahrnehmung zur Gänze hinter der Torlinie befand.

Der amtierende VAR überprüft nun einerseits, ob der Ball zur Gänze hinter der Linie war und andererseits, ob in der Angriffsphase ein etwaiges Vergehen oder Abseits vorlag. Es gibt eine klare Kameraeinstellung, die belegt, dass der Ball erst hinter der Linie geklärt werden konnte und auch die oben beschriebene Situation nicht als Foulspiel des Klagenfurt Angreifers zu bewerten ist. Damit ist die Entscheidung „Tor“ bestätigt.

Die oben beschriebenen Situationen zeigen auch, dass jedes Wochenende zahlreiche VAR Checks laufen, die die richtigen Entscheidungen des Schiedsrichterteams bestätigen und man nicht nur von VAR-Checks spricht, wenn ein Onfield-Review empfohlen wird bzw. eine faktische Entscheidung an den Schiedsrichter kommuniziert wird.

Es muss auch immer wieder festgestellt werden, dass die subjektiven Wahrnehmungen und Äußerungen von Spielern oder Trainern direkt nach dem Schlusspfiff bei objektiver Betrachtung nicht den Tatsachen entsprechen und dementsprechend manche geforderte Intervention aus der VAR-Zentrale auf keinen Fall gerechtfertigt ist. Der VAR hat auch an diesem Wochenende dem Sport einen guten Dienst erwiesen. Fachliche Diskussionen und Auffassungsunterschiede gibt es weiterhin, somit kann auch die Befürchtung, dass durch den VAR Emotionen im und nach dem Spiel verloren gehen, verworfen werden.