Rückblick auf die 22. Runde

Schauplatz Ried

SV Guntamatic Ried vs. SK Puntigamer Sturm Graz

Minute 81 – Check Rote Karte

In Minute 81 initiiert der SK Sturm Graz einen schnellen Konter. Der Angreifer läuft in vollem Tempo auf das gegnerische Tor zu und spielt den Ball am herauseilenden Torhüter der SV Ried vorbei. Dieser kann den Ball nicht klären und versucht, den Laufweg des Angreifers durch das Hochheben seines Fußes in Schulterhöhe zu unterbinden und trifft diesen auch im Schulterbereich. Der Angreifer gerät ins Taumeln und verringert dadurch das Lauftempo. Dadurch kann der letzte Verteidiger der SV Ried die Distanz zum Ball verkürzen, wobei das Tor zum Zeitpunkt des Foulspiels vollkommen leer steht und der Angreifer, wenn er zuerst den Ball erreicht, eine klare Torchance vorgefunden hätte.

Der Schiedsrichter entscheidet unmittelbar auf Foulspiel und Torchancenverhinderung und kommuniziert, dass der Angreifer die Möglichkeit gehabt hätte, auf das leere Tor zu schießen. Diese Argumente des Schiedsrichters sind nicht klar und offensichtlich falsch, deshalb greift der VAR gemäß der vorgegebenen Interventionslinie und des VAR-Protokolls berechtigt nicht ein.

Hätte der Schiedsrichter den Standpunkt vertreten, dass der Verteidiger den Ball vor dem Angreifer aus der Gefahrenzone schießen hätte können und der Angreifer auch ohne Foul des Torhüters keine Abschlussmöglichkeit gehabt hätte, wäre allerdings auch diese Einschätzung vom VAR zu bestätigen gewesen, weil die Distanz von beiden Spielern zum Ball in etwa gleich war und nicht eindeutig zu beurteilen war, wer den Ball als erster hätte spielen können. Wie bereits mehrmals betont, gibt weiterhin der Schiedsrichter die Linie am Spielfeld vor, der VAR agiert als zusätzlicher Assistent, der nur bei offensichtlich falschen Entscheidungen des Schiedsrichters intervenieren kann.